Ihr zufolge haben immer mehr Patienten Angst vor ihrem Körper und dessen Zustand.
„Das kann so funktionieren: Es gibt viele Ungewissheiten in der Welt, die ich nicht beeinflussen kann, das verursacht eine allgemeine Anspannung, aber diese Angst findet keine Lösung. Also lenke ich sie dorthin, wo ich etwas dagegen tun kann – zum Beispiel auf meine Gesundheit. Die Gedanken beginnen: Ist dieses Muttermal schon ein Melanom oder noch nicht? Ich habe ein Stechen im Bauch – ist das schon Darmkrebs oder noch nicht?“, – erklärt der Spezialist.
Als Beispiel nannte sie eine Patientin mit einer Panikstörung, die im tiefsten Inneren mit ihrer Ehe unzufrieden war, sich aber um ihr Herz sorgte.
Der Psychologe und Psychotherapeut Dmitry Evstigneev sagte, dass die Zahl der Fälle von Panikattacken in letzter Zeit gestiegen ist, da viele Menschen gelernt haben, die Krankheit richtig zu benennen und zu diagnostizieren.
Ihm zufolge nannte man diesen Zustand früher „Nervenzusammenbruch“, „nervöser Herzanfall“ oder „vegetovaskuläre Dystonie“ (eine Diagnose, die in der Internationalen Klassifikation der Krankheiten nicht existiert).

